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1978 - heute

Geschichte der Schützengesellschaft nach dem 100-jährigen Bestehen

KapelleMit der außerordentlichen Generalversammlung am 2. September 1977 finden die Jubiläumsfeierlichkeiten ein Ende und der Vereinsalltag kehrt langsam wieder ein. Im Folgejahr ist der Schnadezug die erste Vereinsveranstaltung, muss jedoch wegen der am 6. Mai immer noch vorhandenen Schneedecke um zwei Wochen verlegt werden. Die Generalversammlung beschließt einige Änderungen: die Anzahl der jährlichen Generalversammlungen wird von drei auf zwei reduziert, des weiteren sollen nur noch die Schützenbrüder Freibiermarken zum Vogelschießen erhalten, die morgens beim Antreten präsent sind. Die Trachtenmusiker aus St. Johann im Pongau begeistern beim Schützenfestkommers die Besucher in der vollbesetzten Schützenhalle und dürfen erst nach mehreren Zugaben die Bühne verlassen.

Bestnoten verdient sich auch die Tanzkapelle „Alpenecho“, die bei den Königsbällen am Sonntag und Montag für ausgelassene Stimmung in der Halle sorgt. Sie wird später noch weitere sechs mal die Tanzmusik in Usseln stellen. Im Jahre 1979 hebt die Generalversammlung den Mitgliedsbeitrag von 25 auf 30 DM an. Gründe dafür sind der mittlerweile auf ein Drittel der gut 300 Schützen angewachsene Anteil der beitragsfreien Ehrenmitglieder und die weitgehend ausbleibenden Beitritte jüngerer Usselner. 1980 bekommen die Sportschützen im Untergeschoß der Sporthalle eine neue Wettkampfstätte. Der Osterball, der bisher von der Schützengesellschaft ausgerichtet wurde, findet aufgrund immer geringerer Besucherzahlen zum letzten Male statt. Dafür gibt es in diesem Jahr erstmalig ein Kinderschützenfest in Usseln, bei dem die Kinder mit Steinwürfen auf Glühbirnen einen daran befestigen Holzvogel zu Fall bringen müssen. Erster Kinderkönig wird Marc Wilke, er wählt Iris Wilke zur Königin.

Der  Maitanz der Schützengesellschaft findet im Folgejahr letztmalig statt. Aufgrund des schlechten Besuchs wird das Fest danach nicht mehr ausgerichtet. 1983 werden für 16.000 DM Renovierungsmaßnahmen in der Schützenhalle durchgeführt. 1985 kann sich die Schützengesellschaft über den Neueintritt von 32 Mitgliedern freuen. In den Folgejahren gibt es keine Nachwuchsprobleme mehr. Der überwiegende Teil der jungen Usselner wird Mitglied in der Schützengesellschaft. Zwei glanzvolle Konzerte mit Startrompeter Walter Scholz bereichern das Schützenfest 1985. Zum 110-jährigen Jubiläum im Jahr 1987 wird zum zweiten Mal ein Kaiserschiessen durchgeführt. Friedrich Bender kann sich gegen 25 weitere ehemalige Schützenkönige durchsetzen. Eine Renovierung an der Kegelbahn in der „Hölle“ wird durchgeführt, sie erhält eine gänzlich neue Steuerung und Technik.

Emanzipation auch beim Kinderschützenfest: Ab sofort dürfen auch Mädchen bis zum Schluss am Wettbewerb teilnehmen. 1988 findet die 650-Jahrfeier Usselns statt; beim Schützenfest werden die Festzüge am Sonntag und Montag jeweils um historische Fußgruppen und Motivwagen erweitert. Ein gelungener Dorfabend mit Festakt, ein großes zweitägiges Straßenfest und eine zünftige dörfliche Abschlussfeier im Festzelt sind weitere Glanzpunkte der Jubiläumsfeiern. Anfang 1989 erfährt die „Hölle“ grundlegende Renovierungsarbeiten seitens des Burschenclubs. In den neu gestalteten Räumen veranstaltet der BC künftig zweimal im Jahr die beliebten Höllenfeten. In diesem Jahr hat auch das Burschenkönigsschiessen in Usseln seine Premiere: Dirk Bender geht nach spannendem Wettkampf als erster Burschenkönig in die Annalen des Vereins ein. 1990 tritt beim Schützenfest erstmals eine holländische Kapelle als Festmusik auf; die Brassband Merum begeistert mit  niveauvollen Konzerten die Zuhörer in der vollbesetzten Schützenhalle.

Willi Gerbracht wird auf der Generalversammlung zum neuen Vorsitzenden der Schützengesellschaft gewählt, er tritt die Nachfolge von Dieter Bornemann an, der dieses Amt 15 Jahre lang bekleidete. Zum Jahresende werden Emil und Helga Saure als „Höllenwirte“ nach 16-jähriger Tätigkeit in den Ruhestand verabschiedet. Zum Schützenfestauftakt 1992 veranstaltet man erstmals einen Festgottesdienst in der Kilianskirche. Abermals stehen große Umbauten in der Halle an. Durch das hessische Dorferneuerungsprogramm werden die Umbauten finanziell gefördert. Pünktlich zum Schützenfest 1994 ist der erste Bauabschnitt des Hallenumbaus fertiggestellt. Eingangsbereich, Toilettenanlagen und der Zugang der „Hölle“ erfahren eine Neugestaltung. Im Folgejahr werden die Dacherneuerung und die Gestaltung der Außenfassaden durchgeführt.

Das Jahr 1997 bringt das dritte Kaiserschiessen in der Vereinsgeschichte. Heiner Jäger erringt zum 120-jährigen Vereinsjubiläum die begehrte Trophäe. Mit der Renovierung der Küche rechtzeitig vor dem Schützenfest findet der Hallenumbau sein Ende. 1999 errichtet die Schützengesellschaft einen Musikpavillon an der Lohwaldschanze. Eingeweiht wird er beim Kinder- und Burschenkönigsschiessen, die erstmals zusammen an einem Tag stattfinden. Auch beim Schützenfest gibt es Neuerungen, so spielen am Sonntag- und Montagabend erstmals jeweils verschiedene Tanzkapellen zum Königsball auf. Auch die Showauftritte der Gastkapellen werden durch holländische und belgische Musiker aufgewertet und zu einem großen Stimmungserfolg. Im November 2001 findet ein Treffen der ehemaligen Schützenkönige in der „Hölle“ statt. Bisher wurde diese Veranstaltung am Nachmittag des Schützenfestmontages durchgeführt. In der Jahreshauptversammlung im November 2001 werden den Schützenbrüdern die geplanten Veranstaltungen im kommenden Jubiläumsjahr 2002 vorgestellt. Das Jubiläum 2002 wird über 4 Tage gefeiert. Ein sehenswerter Festzug erweitert um einen historischen Teil wird von tausenden Besucher gesehen. Eine zweite Festschrift wird herausgegeben, sie setzt im Jahr 1977 an und berichtet über das Vereins- und Dorfgeschehen bis ins Jahr 2002. Im Jahr 2005 wird die Thekenanlage abgerissen und komplett neu gestaltet. Es entsteht sicher eine der schönsten Theken weit und breit. 2008 wird die Lautsprecheranlage in der Schützenhalle erneuert. Mit der Trachtenmusikkapelle Goldegg gastiert erneut eine Musik aus dem Pongau in Usseln. Wie schon 2003 überbringen die fast 50 Musiker perfekte Musikdarbietung zusammen mit wunderschönen Trachten. Erstmals marschiert der gesamte Festzug auf dem Sportplatz auf. Dort präsentiert die TMK Goldegg Musik in Bewegung vor ca. 2.500 Zuschauern. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Investitionen in die Schützenhalle getätigt. Im Jahr 2014 wurde der PVC Boden durch einen neuen Eichendielnholzboden ersetzt. Ein vom Königspaar Jörg und Cornelia Birkenhauer getsifteter Waldecker Stern, ziert als Intarsie den Tanzboden.

Pünktlich zum 100 jährigen Jubiläum der Schützenhalle wurde der Boden seiner Bestimmung übergeben.

Das Jubiläum wurde im Übrigen in glänzender Weise gefeiert. Herausragend schon die Kabarettnacht am 5. April mit "Frieda Braun", "Chapaus Bas" und "Michael Steinke", die in einem 4 stündigen Programm die Lachmuskeln der über 600 Besucher zum Bersten brachten. Ein ausgesprochen unterhaltsamer Festabend am 14. Juni -unter anderem mit dem von Joachim Born geschriebenen und vom dramatischen Verein aufgeführten Theaterspiel" We bugget en Zelt" setzten den Veranstaltungsreigen fort. Es folgte im September ein Konzert eines Workshop-Orchesters unter Leitung der Ernst Mosch-Legende Freek Mestrini unter dem Motto „Erinnerungen an Ernst Mosch“. Ehe das Jahr mit dem Konzert der original Spider-Murphy-Gang am 14.10.14 vor 1.100 restlos begeisterten Fans seinen Höhepunkt fand. Bei der anschließenden Rockparty in der Hölle wurde das Jubiläum bis zum Morgengrauen begangen.

Mit der Anschaffung einer LED Farbbeleuchtung und einer LED Haupthallenbeleuchtung in den Jahren 2015 und 2020 wurde weiter in die Aufwertung der helle investiert.
Eine neue Veranstaltung überrückt seit dem Frühjahr 2016 die schützenfestlose Zeit. Unter dem Motto „Marsch-Marsch“ präsentieren die Blasmusiken aus Rhena und Willingen auf zwei Bühnen pausenlose Marsch- und Stimmungsmusik. Die Veranstaltung wurde schnell zum Volltreffer. Die Karten sind bereits Wochen vorher für das sonntägliche Frühschoppenkonzert ausverkauft. Die Stimmung riesig und so mancher Besucher findet erst nach Einbruch der Dunkelheit den Weg nach Hause.
Verschiede Kabarettveranstaltungen unter anderem mit "Herbert Knebel" sorgten immer wieder für volles Haus. Auch die Silvesterbälle sind seit der "Konzeptsanierung" im Jahr 2002 wieder sehr gut besucht. Höhepunkt dabei immer das "Dinner-for-One" live auf der Bühne.
Im November 2019 war dann auch mal wieder ein Rockkonzert angesagt. Eine von Europas besten AC/DC CoverbandsBallbreakers gastierte in der wiederum mit 850 Besuchern ausverkauften Schützenhalle. Die Vorgruppe „Don’t call me junior“ rundete das Spektakel ab.
 
Ganz anders das Jahr 2020: Die Vorverkäufe für Marsch-Marsch und die Kabarettnacht mit Frieda Braun waren im Winter gerade bestens angelaufen, als das Corona-Virus im März für einen völligen Stillstand der Veranstaltungen bei uns und quasi auf der ganzen Welt sorgte. Erstmals seit 73 Jahren musste auch unser Schützenfest abgesagt werden. 
 

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